Unsere Forschung beinhaltet die Einführung der Molekularbiologie in die synthetische Organische Chemie mit dem Ziel, gerichtete Evolution stereoselektiver Enzyme als Katalysatoren für asymmetrische Reaktionen zu betreiben. Im Vordergrund steht die Entwicklung von Techniken zur raschen Durchmusterung des Proteinsequenz-Raumes sowie die Implementierung von Hochdurchsatz-Screeningsystemen. Stereo- und regioselektive C-C und C-H aktivierende Oxidationen von einfachen und komplexen organischen Verbindungen sowie Hydrolyse-Reaktionen bilden Schwerpunkte
1. Manfred T. Reetz wurde zum Hans-Meerwein-Forschungsprofessor an der Philipps-Universität Marburg ernannt.
Nach Ablauf seiner Dienstzeit als Direktor am MPI für Kohlenforschung ist Manfred T. Reetz im Alter von 68 Jahren an die Philipps-Universität Marburg gezogen, wo er im Fachbereich Chemie als erster Hans-Meerwein-Forschungsprofessor tätig geworden ist. Er leitet dort eine Gruppe von sechs Mitarbeitern, finanziert von einem Sonderfonds der Max-Planck-Gesellschaft und dem Mülheimer MPI. Somit nimmt er zwei Funtionen wahr, externer (Emeritus) Gruppenleiter der Kohlenforschung und MItglied der Marburger Chemie-Fakultät.
2. Veröffentlichung der Reetz-Gruppe wurde von Faculty 1000 als herausragende Arbeit in Biologie und Medizin bezeichnet.
Die Evaluierungs-Organisation Faculty 1000 hat die von der Reetz-Gruppe kürzlich veröffentlichte Arbeit uber "Regio- und stereoselectivity of P450-catalysed hydroxylation of steroids controlled by laboratory evolution" (S. Kille, F. E. Zilly, J. P. Acevedo, M. T. Reetz, Nature Chem. 2011, 3, 738-743) als herausragende Publikation bezeichnet. Die Wahl einer Publikation zur F1000 bedeutet, dass der Beitrag zu den obersten 2% der in der Biologie und Medizin erschienenen Arbeiten gehört ("top 2% of published articles in biology and medicine").
3. Der Otto-Hahn-Preis geht in diesem Jahr an Manfred T. Reetz für seine bahnbrechenden Arbeiten über Methodenentwicklung in der synthetischen Organischen Chemie, insbesondere für die Entwicklung des Konzepts der gelenkten Evolution stereoselektiver Enzyme als Katalysatoren für asymmetrische Reaktionen. Der im Jahre 2005 ins Leben gerufene und mit € 50,000 dotierte Preis wird von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) und der Stadt Frankfurt/Main (Geburtsort von Otto Hahn) alle zwei Jahre alternierend an einen Physiker bzw. Chemiker verliehen. Vorangegangene Preisträger sind Theodor Hänsch (Physik/2005), Gerhard Ertl (Chemie/2007) und Stefan Hell (Physik/2009). Die Preisverleihung fand am 22. November in der historischen Paulskirche in Frankfurt/Main statt.
4. Ein weiterer renommierter Preis geht ebenfalls an Manfred T. Reetz, nämlich der internationale Tetrahedron Prize for Creativity in Organic Chemistry 2011.
Enzyme wurden schon seit über 100 Jahren als Katalysatoren in der synthetischen Organischen Chemie und Biotechnologie eingesetzt, eine breite Anwendung wurde jedoch nie erreicht, weil allzu oft begrenzte Substratbreite, schlechte Stereoselektivität und/oder unzureichende Stabilität beobachtet wurde. Die molekular-biologischen Techniken der gerichteten Evolution bieten einen Ausweg aus diesem Dilemma. So haben wir vor einiger Zeit ein fundamental neues Konzept zur asymmetrischen Katalyse entwickelt, nämlich die gerichtete Evolution stereoselektiver Enzyme als Katalysatoren in der synthetischen Organischen Chemie. In jüngerer Zeit kam es darauf an, Methodenentwicklung zu betreiben um gerichtete Evolution schneller und effizienter zu gestalten. Insbesondere iterative Sättigungsmutagenese (ISM) erwies sich als erfolgreich, womit jegliche Probleme der Stereoselektivität, Substrat-Akzeptanz (Aktivität) und Thermostabilität angegangen und rasch gelöst werden können. Was Anwendungen angeht, so fokussieren wir auf stereoselektive Umwandlungen, die mit modernen synthetischen Katalysatoren nicht zu bewerkstelligen sind, so z.B. regio- und stereoselektive oxidative Hydroxylierungen von einfachen und komplexen organischen Verbindungen. Unsere Methoden erlauben ökologisch und ökonomisch sinnvolle Stoffumwandlungen unter milden Bedingungen. Deshalb haben sie den Weg in die pharmazeutische und biotechnologische Industrie gefunden.
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