Nickel-Katalyse: Eine lange Tradition mit einer vielversprechenden Zukunft
Dr. Shengyang Ni erhält den Thiel-Preis 2024
Dr. Shengyang Ni erhält den Thiel-Preis 2024 für seine innovative Veröffentlichung zur Nickelkatalyse.
Dr. Shengyang Ni, Postdoktorand am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, wurde mit dem Thiel-Preis 2024 für seine herausragende Arbeit mit dem Titel "C–heteroatom coupling with electron-rich aryls enabled by nickel catalysis and light" ausgezeichnet. Die Jury erkannte seine Arbeit als die beste Veröffentlichung eines jungen Forschers im Jahr 2024 an. Der im Fachjournal Nature Catalysis veröffentlichte Artikel stellt eine bahnbrechende Entwicklung in der organischen Synthese dar, indem er Nickel-katalysierte Kreuzkupplungsreaktionen für elektronenreiche Verbindungen vereinfacht und erweitert.

"Shengyang Nis Arbeit baut auf der reichen Tradition der Nickel-Katalyse an unserem Institut auf und erweitert sie mit neuen Ideen. Wir freuen uns, hervorragende junge Wissenschaftler mit einer großen Leidenschaft für die Wissenschaft zu unterstützen", sagt Prof. Frank Neese, geschäftsführender Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung. Obwohl das katalytische Potenzial von Nickel seit dem frühen 20. Jahrhundert bekannt ist, war es Günther Wilke, ehemaliger Direktor in der Kohlenforschung (1969-1992), der das Fundament für die moderne Nickel-Katalyse legte. Im Jahr 1960 entdeckte er Bis(cycloocta-1,5-dien)nickel, eine Verbindung, die leicht in großem Maßstab synthetisiert werden kann und weiterhin eine zentrale Rolle in industriellen Prozessen spielt. Seit seiner Entdeckung wurde es als Katalysator in über 1000 verschiedenen Reaktionen eingesetzt.
Der Thiel-Preis wurde 2019 ins Leben gerufen, um junge Wissenschaftler*innen am MPI zu fördern. Er würdigt die beste Veröffentlichung des Vorjahres im Gedenken an Prof. Dr. Walter Thiel, Direktor emeritus, der 2019 plötzlich verstarb. Der Preis wird im Rahmen des zweimal jährlich stattfindenden Institutseminars verliehen und ist mit 2.000 Euro dotiert. Das Institutseminar soll die Vernetzung zwischen den verschiedenen Forschungsgruppen des Instituts fördern. Neben Shengyang Ni präsentierte auch Constanze Neumann, Leiterin der Katalyse mit Metallorganischen Gerüsten und Nanopartikeln Gruppe, ihre aktuellen Ergebnisse zu Wechselwirkungen an aktiven Stellen in der heterogenen Katalyse. Nach den Vorträgen kamen die Wissenschaftler*innen zu einer Postersession zusammen, um sich zu vernetzen und ihre aktuelle Forschung vorzustellen.