ORCA Software des MPI für Kohlenforschung hat exzellentes Standing in der Chemie – 3-tägiges User Meeting führte in das Programmpaket für quantenchemische Berechnungen ein
Quantenchemische Berechnungen sind in den vergangenen Jahren zu einem unverzichtbaren Werkzeug in allen Bereichen der akademischen und industriellen chemischen Forschung geworden. Die sehr aufwändigen Berechnungen basieren auf den Gesetzen der Quantenmechanik und werden mit Hilfe von sehr komplizierten Programmpaketen durchgeführt. Das am Max-Planck Institut für Kohlenforschung in der Abteilung von Prof. Frank Neese entwickelte Programmpaket ORCA gehört zu den weltweit am meist genutzten Quantenchemie-Paketen. Das für Akademiker frei erhältliche Paket blickt auf eine Entwicklungszeit von über 20 Jahren zurück und zählt derzeit fast 18000 Nutzer. Jede Woche stoßen im Durchschnitt 100 neue Nutzer hinzu. Der große Einfluss, den ORCA mittlerweile auf die chemische Forschung ausübt, lässt sich auch daran festmachen, dass der unlängst publizierte Artikel zur Beschreibung in ORCA (DOI: 10.1002/wcms.1327) im Web of Science als „hot paper“ ausgewiesen wurde und somit zu den 0.1% der meist zitierten Artikel in der gesamten Chemie gehört.
Die Popularität von ORCA lässt sich darauf zurückführen, dass das Programm nicht nur hocheffizient ist, sondern auch durch seine Nutzerfreundlichkeit und sein extrem breites Spektrum an innovativen glänzt. ORCA bietet eine breite Palette von quantenchemischen Methoden, die von semiempirischen Methoden über DFT bis hin zu Single- und Multireferenz korrelierten ab initio-Methoden reichen. Zudem legt es einen besonderen Schwerpunkt auf die spektroskopischen Eigenschaften von offenschaligen-Molekülen.
Betreut wird die ORCA Software im Institut von Dr. Frank Wennmohs, industrielle Nutzer von der Firma Faccts.
3-tägiges ORCA User Meeting im September
Vom 10. bis 12. September 2018 fand im Max-Planck-Institut für Kohlenforschung ein dreitägiges ORCA User Meeting statt. Es trafen sich rund 35 Einsteiger und routinierte User, die sich über die Möglichkeiten der Software austauschten und neue Algorithmen kennen lernten.
Nähere Informationen zum Programm finden sich auf der Webseite. Anbei ein erstes Gruppenfoto vom Meeting 2018.