Neue Monographie von Manfred Reetz erschienen
Emeritierter Direktor des Instituts publiziert zum Thema Enzyme Engineering
Prof. Manfred T. Reetz, emeritierter Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, hat eine Monographie über Protein Engineering geschrieben. Das Werk ist in seiner Machart einmalig.
Traditionell gehörten Enzyme nicht zum Werkzeugkasten der organischen Chemie, weil sich diese Biokatalysatoren als unzuverlässig erwiesen, wenn Chemiker versuchten, sie bei der stereo- und/oder regioselektiven Umwandlung von synthetischen Ausgangstoffen einzusetzen. Diese jahrzehntelange Haltung änderte sich mit der Geburt des Konzepts der gerichteten Evolution stereoselektiver Enzyme, die in der Reetz-Gruppe in den 1990er Jahren stattfand, als er Direktor des MPI für Kohlenforschung war.
Nach diesem wissenschaftlichen Meilenstein fokussierte Reetz auf Methodenentwicklung mit dem Ziel, die Effizienz der Mutagenese-Methoden und Strategien zu erhöhen. Auch andere deutsche und internationale Gruppen fingen an, den Darwinistischen Ansatz zu verallgemeinern, ebenfalls motiviert durch das weltweite Interesse an Nachhaltigkeit.
Die nun erschienene Monographie ist einmalig, denn sie behandelt sowohl semi-rationale gerichtete Evolution als auch rationales Enzym-Design mit vielen praktischen Tipps, Anleitungen und kritischen Analysen. Es ist ideal für Wissenschaftler an Universitäten und an anderen staatlichen Forschungsinstituten, aber auch für Postdocs und industrielle Mitarbeiter. Als Begleitbuch in Master- und PhD-Kursen an Universitäten ist es ebenfalls bestens geeignet. Heute sind Enzyme und ihre evolvierten Mutanten ökologisch und ökonomisch sinnvolle Alternativen zu synthetischen Katalysatoren.
Die Monographie, die Manfred Reetz gemeinsam mit Z. Sun und G. Qu geschrieben hat, trägt den Titel „Enzyme Engineering: Selective Catalysts for Applications in Biotechnology, Organic Chemistry, and Life Science“ und ist im Wiley-VCH erschienen.