Ein besonderer Vortrag in der Schweiz
Alois Fürstner hält die renommierte Heilbronner-Hückel Vorlesung unter anderem in Zürich
Professor Alois Fürstner vom Max-Planck-Institut für Kohlenforschung erhält eine besondere Auszeichnung, unter anderem an der ETH Zürich. Benannt ist die Heilbronner-Hückel Vorlesung nach zwei Professoren.
Ein 2009 geschlossener Rahmenvertrag zwischen der Schweizer Chemischen Gesellschaft und der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) sieht eine im jährlichen Wechsel stattfindende Vorlesungsreihe vor, die eine Kollegin oder einen Kollegen ins jeweilige Nachbarland bringen soll. Benannt ist diese Vorlesung nach Prof. Edgar Heilbronner (München 1921 - Herrliberg 2006) und Prof. Erich Hückel (Berlin 1896 - Marburg 1980).
Erich Hückel studierte Physik und Mathematik an der Universität Göttingen und habilitierte an der ETH Zürich; er gilt als Pionier auf dem Gebiet der Quantenchemie. Seine wohl wichtigste wissenschaftliche Leistung ist die Formulierung der Hückel-Näherung und der daraus resultierenden „Hückel-Regel“ zur Aromatizität, die heute zum Lehrbuchwissen zählt.
Edgar Heilbronner emigrierte mit seiner Frau vor dem Naziregime in die Schweiz und studierte an der ETH Zürich Chemie, wo er sich später auch habilitierte; im Jahr 1968 wechselte er an die Universität Basel. Als theoretischer Chemiker befasste er sich intensiv mit der von Erich Hückel entwickelten Näherung und postulierte 1964 die Existenz aromatischer Verbindungen mit der Topologie eines Möbius-Bandes. Die erste Verbindung dieser Art wurde erst nach der Jahrtausendwende synthetisiert.
In diesem Oktober holte Alois Fürstner die ursprünglich bereits für letztes Jahr geplante Heilbronner-Hückel Vorlesungsreihe nach. Neben der Auftaktveranstaltung an der ETH Zürich (im Bild mit Prof. Bill Morandi und Prof. em. Martin Quack) führten ihn seine Vorträge über metallorganische Katalyseforschung sowie Naturstoffsynthese an die EPFL Lausanne sowie an die Universitäten in Basel, Bern und Zürich.