Minervas Töchter: Aus Kenia auf den Kahlenberg
Salome Marenya berät die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Salome Marenya ist eine junge Frau, als sie zum ersten Mal aus der afrikanischen Heimat nach Deutschland kommt. Doch sie überwindet ihr Heimweh und findet sich schnell zurecht. Am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung arbeitet sie an EU-Projekten und in der Patentverwaltung.
Salome Marenya arbeitet seit 2010 in der Verwaltung des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr. Sie ist im Team für internationale sowie EU-Projekte zuständig und unterstützt die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler insbesondere bei der finanziellen Abwicklung der Projekte. Darüber hinaus arbeitet sie in der Patentverwaltung des Instituts.
Was hat Sie hierher geführt? Erzählen Sie uns von Ihrem Weg zur Kohlenforschung!
Salome Marenya: Ich habe Betriebswirtschaftslehre in Düsseldorf studiert und nach dem Studium für kurze Zeit in einer Beraterfirma gearbeitet. Dann habe ich eine Stellenanzeige für einen Job in der Buchhaltung der Kohlenforschung entdeckt und mich beworben. Seitdem bin ich hier.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?
Salome: Ich finde es sehr schön, dass man mit so vielen Menschen aus vielen unterschiedlichen Ländern zusammenarbeitet. Das ist immer wieder spannend. Für mich persönlich ist auch das Gleitzeitmodell sehr attraktiv, weil ich so meine Arbeit und mein Familienleben gut unter einen Hut bekomme.
Was sind Ihre beruflichen Ziele?
Salome: Ich mache aktuell eine Weiterbildung zur EU-Referentin. Die Beantragung von EU- und Drittmitteln wird immer komplexer, es gibt immer wieder neue Regeln und Veränderungen, die wir beachten müssen. Ich möchte die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gerne besser unterstützen können, indem ich auch eine inhaltliche Beratung anbieten kann.
Was war Ihr bisher schwierigster Schritt?
Salome: Ich bin im Alter von 21 Jahren aus Kenia als Au-pair nach Deutschland gekommen. Das war nicht einfach. Ich erinnere mich, wie meine Tante – sie war damals mein Kontakt in Deutschland – mich am Flughafen abholte. Es war Winter – und ich stand mit Sandalen am Terminal (lacht). Ich hatte am Anfang Heimweh und fühlte mich einsam. Doch nach einer Weile habe ich mich eingelebt. Ich bin geblieben und fühle mich sehr wohl.
Wer ist Ihr Vorbild?
Salome: Meine Mutter, die leider nicht mehr lebt, wird wohl immer mein größtes Vorbild sein. Sie war eine sehr mutige Frau. Sie hatte eine Festanstellung und hat dennoch den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Das war nicht einfach, es gab einige Rückschläge. Doch sie hat nicht aufgegeben, und schließlich hat sie als Händlerin mit ihrem eigenen Laden Erfolg gehabt. Das finde ich sehr mutig.
Was raten Sie jungen Mädchen, die sich für einen Job in einer wissenschaftlichen Einrichtung interessieren?
Salome: Ich würde jungen Frauen immer raten, mutig zu sein. Es gibt heutzutage gute Hilfestellungen und Plattformen, die die Mädchen für sich nutzen können, wenn sie in der Wissenschaft Fuß fassen wollen. Das sind tolle Chancen für Frauen. Diese Angebote sollten die Mädchen auch nutzen.
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten: Was wäre es?
Salome: Ich wünsche mir, dass die Menschen sich gegenseitig mit mehr Respekt und Toleranz begegnen.