Mit Achtsamkeit findet sie ihren eigenen Weg
Minervas Töchter: Sayantani Das arbeitet als Postdoktorandin am Institut
Ihr Weg führte von Indien über die Vereinigten Staaten von Amerika bis nach Mülheim an der Ruhr. Dr. Sayantani Das arbeitet als Postdoktorandin in der Abteilung von Prof. Benjamin List. Im Interview erklärt sie, was sie an ihrer Arbeit am Institut so sehr schätzt.
Sayantani Das arbeitet als Postdoktorandin in der Gruppe von Prof. Benjamin List. Zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen entwickelt sie neue leistungsstarke und nachhaltige Katalysatoren und Reaktionen, um Prozesse in der chemischen Industrie zu verbessern.
Was hat Sie hierher geführt? Erzählen Sie uns von Ihrem Weg an die Kohlenforschung!
Sayantani Das: Ich habe meinen Bachelor-Abschluss in Chemie an der Kalyani University und meinen Master-Abschluss am IIT-Bombay gemacht. Danach wollte ich promovieren und ging an die Rutgers University in New Jersey in den Vereinigten Staaten. Danach kam ich für ein Postdoc ans MPI für Kohlenforschung in Deutschland. Zunächst war ich ein Jahr lang in der Abteilung Heterogene Katalyse, bevor ich in die Abteilung Homogene Katalyse wechselte. Warum ich überhaupt in der Chemie gelandet bin? Daran ist meine Chemielehrerin schuld, denke ich (lacht). Sie war wirklich großartig und ich habe während der High School viel von ihr gelernt, vor allem die Leidenschaft für diese Wissenschaft.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?
Sayantani: Ich genieße meine Freiheit im Labor. Ich kann daran arbeiten, was ich für richtig halte, wenn es um meine Forschung geht. Ich schätze es sehr, wie unsere Gruppe kleine und große Erfolge feiert, z. B. gute Ergebnisse oder eine neue Veröffentlichung in einer Zeitschrift mit hohem Impact. Das finde ich sehr ermutigend.
Was sind Ihre beruflichen Ziele?
Sayantani: Ich hoffe, dass meine Arbeit mit Molekülen die Gesellschaft in irgendeiner Weise beeinflussen wird. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich dazu beitragen könnte, das Leben der Menschen zu verbessern. Ich denke, wir stehen als Menschheit vor vielen Herausforderungen, und es wäre sehr schön, wenn wir mit unserer Arbeit über Moleküle die Situation zum Besseren verändern könnten.
Was war Ihr bislang schwierigster Schritt?
Sayantani: Ich hatte eine Ausbildung in anorganischer Chemie und heterogener Katalyse, und der Wechsel zur homogenen Katalyse war wirklich ein großer Schritt, da dies ein völlig anderes Gebiet ist. Ich musste in kleinen Schritten vorgehen und eine Menge lernen. Ich glaube, ich bin noch nicht ganz am Ziel, aber ich habe Fortschritte gemacht, und die Dinge funktionieren jetzt ganz gut.
Haben Sie ein Vorbild?
Sayantani: Meine Großmutter war für meine Schwester und mich immer eine wirklich inspirierende Person. Sie ist selbst nicht zur Schule gegangen; sie hatte nicht die Möglichkeit dazu. Deshalb war die Ausbildung meiner Schwester und von mir sehr, sehr wichtig für sie. Sie hat uns immer wieder in die richtige Richtung gedrängt, und dafür bin ich ihr sehr dankbar.
Welchen Rat würden Sie jungen Mädchen geben, die sich für eine Tätigkeit in einer wissenschaftlichen Einrichtung interessieren?
Sayantani: Meiner Meinung nach sollten wir zuerst herausfinden, was wir wirklich gerne tun. Sobald wir das herausgefunden haben, ist es viel einfacher, unserem Pfad zu folgen. Ich fand es auch sehr hilfreich, Achtsamkeit zu trainieren. Damit meine ich, dass man seine Fähigkeit ausbauen sollte, sich auf etwas zu konzentrieren. Das hilft einem durch schwierige Zeiten.
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten: Was wäre es?
Sayantani: Ich würde sehr gerne die Möglichkeit haben, für UNICEF nach Afrika zu gehen und eine Zeit lang Kinder in einem ihrer Projekte zu unterrichten.