Grundlagenforschung auf Spitzenniveau: Auszeichnung für Prof. Ferdi Schüth
Gesellschaft für Katalyse ehrt Mülheimer mit dem Alwin Mittasch-Preis
Für seine herausragenden Arbeiten wird Prof. Ferdi Schüth, Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, von der Deutschen Gesellschaft für Katalyse mit dem Alwin Mittasch-Preis ausgezeichnet. Die Verleihung findet im Rahmen des Jahrestreffens Deutscher Katalytiker in Weimar statt.

Prof. Ferdi Schüth, Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr, wird von der Deutschen Gesellschaft für Katalyse (GeCatS) mit dem Alwin Mittasch-Preis 2025 ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird im März im Rahmen des Jahrestreffens Deutscher Katalytiker in Weimar verliehen. Er wird nach Angaben der GeCatS „für herausragende Forschungsarbeiten verliehen, die zu einem tieferen Verständnis oder einer Erweiterung der Grundlagen der Katalyse und ihrer industriellen Anwendung geführt haben“.
Paul Alwin Mittasch war ein deutscher Chemiker, der im 19. Jahrhundert in Sachsen aufwuchs. Bekannt wurde er durch sein Wirken bei der BASF, wo er zunächst als Assistent von Carl Bosch arbeitete. Anfang des 20. Jahrhunderts begann er mit der Suche nach einem Katalysator zur Ammoniak-Herstellung auf der Basis von Eisenoxid – mit Erfolg. Der von ihm entwickelte Katalysator ermöglichte die großtechnische Ammoniaksynthese und ist nahezu unverändert immer noch im Einsatz.

Nicht nur der besagte Katalysator zur Ammoniakgewinnung geht auf Mittasch zurück. Er zeichnete unter anderem auch für die katalytische Ammoniakoxidation zur Salpetersäureherstellung sowie ein Verfahren zur Gewinnung von reinem Nickel verantwortlich. Insgesamt haben Mittasch und sein Mitarbeiter 85 verschiedene Patente angemeldet.
Ferdi Schüth, so heißt es in der Begründung der Jury, sei ein international herausragender Chemiker. Seine Arbeiten legten demnach den Grundstein für viele bahnbrechende Entdeckungen, z.B. für nanostrukturierte Katalysatoren mit kontrollierter Porosität und gezielter Platzierung von funktionellen Einheiten für verschiedene Anwendungsbereiche, wie z.B. Brennstoffzellenkatalyse. Auf dem Gebiet der Mechanokatalyse gelang es Ferdi Schüth und seinem Team, Ammoniak bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck zu synthetisieren.
Darüber hinaus war Schüth einer der Pioniere der High-Throughput-Experimentation (HTE) mit modernen Methoden - was 1999 zur Gründung der hte GmbH führte - und damit gewissermaßen die Forschung von Alwin Mittasch fortsetzte, der mit „manuellen“ High-Throughput-Ansätzen tausende von Experimenten mit verschiedenen Feststoffen durchführte.