Hohe Auszeichnung für Claudia Weidenthaler
Gruppenleiterin der Kohlenforschung erhält die Agricola-Medaille der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft
Für ihre Arbeit auf dem Gebiet der Angewandten Mineralogie hat Prof. Dr. Claudia Weidenthaler, Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, nun die Agricola-Medaille der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft erhalten.
Der Arzt und Apotheker Georg Bauer wurde mehr als 500 Jahren im sächsischen Glauchau geboren. Vielen dürfte der außergewöhnliche Wissenschaftler, der auch als „Vater der Mineralogie“ gilt, jedoch unter seinem latinisierten Namen Georg Agricola bekannt sein.
Nach ihm, dem Autor von „De re metallica libri XII“, hat die Deutsche Mineralogische Gesellschaft ihre Agricola-Medaille benannt. Diese wird in regelmäßigen Abständen an herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für deren Leistungen auf dem Gebiet der Angewandten Mineralogie verliehen. In diesem Jahr ging die renommierte Auszeichnung an Prof. Dr. Claudia Weidenthaler, Gruppenleiterin in der Abteilung Heterogene Katalyse am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung.
Claudia Weidenthaler, so heißt es in der Begründung der DMG, erhält den Preis aufgrund ihrer hervorragenden Arbeiten zur Aufklärung von Struktur-Eigenschaftsbeziehungen funktioneller Energiematerialien mithilfe von In-situ-Beugungs- und spektroskopischen Methoden.
Unkonventionelle Kombination
Unter anderem habe sie wesentlich zum Verständnis von komplexen Aluminiumhydriden als Speicher beigetragen. Auch habe ihre unkonventionelle Kombination von Mechanosynthese mit der gleichzeitigen Röntgenbeugung an Synchrotron detaillierte Einblicke in Mechanismen der Festkörpersynthese, deren Kinetik sowie strukturellen und mikrostrukturellen Änderungen gegeben.
Die gebürtige Bayerin Claudia Weidenthaler studierte Geologie, Mineralogie und Kristallographie an der Universität Würzburg. Ihre Promotion legte sie bei Reinhard X. Fischer an der Universität Mainz ab. Es folgten Stationen als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Bremen und Frankfurt, bevor sie 1999 als Wissenschaftlerin nach Mülheim wechselte.
Am Max-Planck-Institut arbeitet Claudia Weidenthaler als Leiterin ihrer eigenen Forschungsgruppe und führt gleichzeitig analytische Messungen für andere Kolleginnen und Kollegen aus der Experimentalchemie durch. Im September 2022 wurde sie zur Außerplanmäßigen Professorin an der Universität Duisburg-Essen ernannt.
Über ihre wissenschaftliche Arbeit hinaus engagiert sich Claudia Weidenthaler am MPI seit vielen Jahren als Gleichstellungsbeauftragte. Außerdem koordiniert sie die Schulkooperationen des Instituts und ist die Triebfeder hinter dem längst etablierten, sehr erfolgreichen „Girls’ Day“ des Instituts.