Minervas Töcher: Optimistisch in die Zukunft
Beatrice Lansbergen arbeitet als Doktorandin am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung
Beatrice Lansbergen ist Doktorandin in der Abteilung für Organische Synthese bei Prof. Tobias Ritter. Außerdem engagiert sie sich aktiv im PhD Net der Max-Planck-Gesellschaft.
Beatrice Lansbergen ist halb Italienerin, halb Niederländerin und wuchs in Deutschland und Österreich auf. Sie hat Chemie in Großbritannien studiert und ist seit vier Jahren Doktorandin in der Abteilung für Organische Synthese bei Prof. Dr. Tobias Ritter. Außerdem engagiert sie sich aktiv im PhD Net der Max-Planck-Gesellschaft.
Was hat Sie hierher geführt? Erzählen Sie uns von Ihrem Weg zur Kohlenforschung!
Beatrice Lansbergen: Während meiner Masterarbeit habe ich bei Bayer in Frankfurt gearbeitet. Ich habe mit vielen Leuten darüber gesprochen, was ich nach meinem Master machen sollte. Viele rieten mir, mich auf eine Stelle in einer Spitzengruppe zu bewerben, also begann ich, weltweit nach Spitzengruppen zu suchen, deren Arbeit mich interessierte. Ich fand die Ritter-Gruppe an der Kohlenforschung und bewarb mich. Glücklicherweise wurde ich angenommen.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?
Beatrice: Zwei Aspekte gefallen mir besonders gut. Zum einen ist es die Kreativität und Unabhängigkeit meiner Arbeit. Ich darf kreativ über die Projekte, die ich verfolgen möchte, nachdenken und habe gewissermaßen die Freiheit zu entscheiden, wie ich die Probleme, die wir zu lösen versuchen, angehen möchte. Das ist großartig. Andererseits gibt es das PhD-Net der Max-Planck-Gesellschaft, welches mir eine großartige Möglichkeit bietet, Interessen außerhalb des Instituts zu erkunden. Zurzeit bin ich Moderatorin und Koordinatorin des Offspring-Podcasts, wo ich Podcasts mit großartigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern innerhalb und außerhalb der Max-Planck-Gesellschaft moderiere.
Was sind Ihre beruflichen Ziele?
Beatrice: Wenn ich an meine Karriere denke, sind mir einige Dinge klar: Ich arbeite gerne hart, ich möchte schwierige Probleme lösen. Ich mag es, kreativ über Zukunftstechnologien nachzudenken. Vielleicht gibt mir eine Karriere in der Industrie, zum Beispiel ein eigenes Start-up-Unternehmen, die Möglichkeit, etwas zu schaffen, das es heute noch nicht gibt und das die Art, wie Menschen leben, positiv beeinflussen kann.
Was war Ihr bisher schwierigster Schritt?
Beatrice: Es gab einige Herausforderungen in meinem Leben, ja. Aber um ehrlich zu sein, hatte ich immer den Eindruck, dass mit den schwierigsten Herausforderungen auch die lohnendsten und aufregendsten Erfahrungen einhergehen.
Wer ist Ihr Vorbild?
Beatrice: Ich betrachte keine bestimmte Person als mein Vorbild. Ich nehme verschiedene Eigenschaften und Attribute von verschiedenen Menschen, um mein eigenes Vorbild zu bilden. Wenn es um die Wissenschaft geht, bewundere ich Marie Curie sehr. Sie kämpfte hart, um das zu erreichen, wofür sie sich leidenschaftlich einsetzte, und sie ist ein hervorragendes Beispiel dafür, was Resilienz bewirken kann.
Was raten Sie jungen Mädchen, die sich für eine Stelle in einer wissenschaftlichen Einrichtung interessieren?
Beatrice: Habt keine Angst vor unbequemen Situationen! Erforscht eure Interessen außerhalb des Labors und eures Fachgebiets. Wenn ihr euch zum Beispiel für Chemie interessiert, versucht, euer Wissen auf andere Wissenschaften auszuweiten. Denn die Arbeit von Wissenschaftlern wird immer interdisziplinärer. Versucht außerdem, Aktivitäten außerhalb des Labors zu finden, die euch Spaß machen. Arbeitet hart - harte Arbeit wird euch viel weiterbringen, als Ihr euch vorstellen könnt. Und lächelt jeden Tag - bleibt optimistisch!
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten: Was wäre es?
Beatrice: Ich würde gerne lange genug leben, um zu erleben, wie die wissenschaftlichen Technologien, die sich heute noch im Anfangsstadium befinden, in Zukunft zu unserem Leben beitragen werden. Weltraumforschung, Weltraumtourismus, Heilung von Krebs, Fleisch aus Zellkulturen, künstliche Intelligenz, neuromorphes Computing - das sind alles Bereiche, die ein enormes Potenzial haben und von denen ich glaube, dass sie eine sehr vielversprechende Zukunft haben. Ich meine: In den letzten 150 Jahren haben wir so viel erreicht! Wäre es nicht großartig, zu sehen, wo wir in Zukunft stehen werden?
Weitere Informationen zum Offspring Podcast der MPG gibt es hier.