Minervas Töchter haben einen Plan
Jennifer Weber sorgt dafür, dass jedes Gebäude und jedes Gerät seinen Platz hat
Unser Gebäudemanagement ist weiblicher geworden. Seit knapp einem Jahr unterstützt Jennifer Weber das Team als Planverwalterin und hat den Campus aus ihrem Eckbüro bestens im Blick. Die gelernte Bauzeichnerin lebt in Bochum und ist ans MPI gekommen, um das Institut unter anderem bei seiner Mammutaufgabe - der Campusplanung - zu unterstützen.

Im Team Konermann fühlt sich die 32-jährige pudelwohl und hat uns im Minervas-Töchter Interview von ihrem Arbeitsalltag erzählt.
Was hat Sie hierher geführt? Erzählen Sie uns von Ihrem Weg zur Kohlenforschung!
Jennifer Weber: Bevor ich ans Institut kam war ich zuletzt in einem Planungs- und Ingenieurbüro in Bochum als administrative Mitarbeiterin tätig. Ich hatte den Wunsch, mich beruflich zu verändern und wollte gern wieder mehr als Bauzeichnerin arbeiten. Die Stelle hier als technische Mitarbeiterin im Gebäudemanagement hat mich sofort angesprochen, da diese sowohl zeichnerische als auch administrative Aufgaben umfasst.
Was sind Ihre Aufgaben am Institut und wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Jennifer: Mein Arbeitsalltag ist sehr vielseitig. Zu meinen Aufgaben zählen die Datenqualitätssicherung und Pflege der Gebäude und Geräte in unserem Facility-Managementsystem „VertiGIS“. Dies ist ein Programm, mit dem wir unsere Räume, Grundrisse, Einrichtungen und Geräte erfassen und managen. Wir können auch Prozesse aus dem Programm heraus initiieren, wie etwa die Wartung von Großgeräten. Weiterhin verwalte ich die unterschiedlichsten Pläne von aktuell 11 Gebäuden auf dem Campus, was einer Geschoßzahl von 54 entspricht (lacht). Dazu kommen noch die Pläne einzelner Projekte und die Unterstützung des Teams bei der Planung und Umsetzung von Projekten sowie bei allgemeinen administrativen Tätigkeiten.
Sie haben sich für ein Berufsfeld entschieden, in dem viele Männer arbeiten. Was hat Sie bei Ihrer Berufswahl beeinflusst?
Jennifer: Ich habe mich schon früh für Gebäude interessiert, als ich dann ein Praktikum in einem Architektenbüro gemacht habe, wurde mein Interesse bestätigt.
Was war der bisher schwierigste Schritt in Ihrer Berufslaufbahn?
Jennifer: Ich habe vor ein paar Jahren mit meiner damaligen Chefin – als es Umstrukturierungen im Ingenieurbüro gab – mit ihr zusammen den Aufbau eines neuen Standortes gewagt. Die Entscheidung, aus dem angestammten Umfeld herauszugehen in die Ungewissheit, war schwer für mich. Wir hatten viel Arbeit aber ich konnte lernen, wie ein Unternehmen von Grund auf aufgebaut wird. Glücklicherweise hat letztendlich alles gut geklappt.
Wie empfinden Sie das Miteinander in der Kohlenforschung? Denken Sie, junge Frauen brauchen bei ihrer Berufswahl besondere Unterstützung, damit mehr Gleichstellung erreicht werden kann?
Jennifer: Ich habe mich sehr schnell hier eingelebt. Quasi wenige Wochen nach dem Jobstart fühlte es sich so an, als sei ich schon Jahre hier. Ich habe zwar keinen engen Kontakt mit den Wissenschaftlern aber ich habe das Gefühl, dass hier Männer und Frauen gut und gleichberechtigt miteinander arbeiten. In meiner Abteilung ist das auf jeden Fall so. Und von zu Hause kenne ich auch keine unterschiedliche Behandlung von Männern und Frauen. Meine Schwester hat gerade ihre Lehre als Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik abgeschlossen – auch nicht gerade ein typischer Frauenberuf aber für mich ist das ganz normal. Deshalb würde ich mir wünschen, dass jeder sein Berufsfeld, egal ob viele Männer oder Frauen darin arbeiten, nach seinen Interessen und, was einem Spaß macht, ausübt. Hauptsache man fühlt sich wohl.