Wie arbeitet eigentlich ein Forschungsinstitut?
Schülerinnen und Schüler der Luisenschule lernen das MPI kennen
Im Rahmen eines Ferienpraktikums haben acht Schülerinnen und Schüler der Mülheimer Luisenschule das MPI für Kohlenforschung besucht. Die Abteilung für Organische Synthese unter der Leitung von Prof. Dr. Tobias Ritter betreut die Jugendlichen eine Woche lang sehr intensiv.
Zunächst werden die benötigten Substanzen behutsam in einen Kolben gegeben, auf 120 Grad Celsius erhitzt, um nach rund 90 Minuten Reaktionszeit das gewünschte Produkt zu erhalten: Iliya steht hoch konzentriert an einem der Abzüge des Lehrlabors am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, und arbeitet an einer chemischen Reaktion.
Es ist Donnerstagmorgen, die Sonne scheint. Und eigentlich hätte Iliya Sommerferien. Doch ebenso wie seine sieben Mitschülerinnen und Mitschüler von der Mülheimer Luisenschule verbringt er eine ganze Woche als Praktikant am MPI. Die Jugendlichen lernen, wie der Arbeitsalltag an einem Institut der chemischen Grundlagenforschung aussieht – und dürfen ganz praktisch selbst Reaktionen ansetzen und ihre eigenen Proben analysieren.
Und diese Reaktionen sind viel mehr als nur ein Planspiel für die Schülerinnen und Schüler: „Es ist cool, dass wir hier Dinge im Labor herstellen, die dann auch wirklich für die Forschung genutzt werden“, sagt Iliya. Seine Mitschülerin Lisa ergänzt: „Dass wir auch selbstständig die Geräte in den analytischen Abteilungen bedienen durften, fand ich besonders spannend!“ Am Institut habe man ganz andere Möglichkeiten als in der Schule, die Ausstattung sei super, findet Lisa.
Bereits seit mehreren Jahren besteht eine enge Kooperation zwischen dem Gymnasium und der Forschungseinrichtung, genauer gesagt der Abteilung Organische Synthese von Prof. Dr. Tobias Ritter. Sowohl in den Sommer- als auch den Herbstferien werden die Schülerinnen und Schüler von Technikerinnen und Technikern der Ritter-Gruppe intensiv betreut, federführend von Pia Münstermann.
Im kommenden Jahr machen Iliya, Lisa und ihre Mitschülerinnen und –schüler das Abitur. Viele von ihnen können sich vorstellen, nach der Schule eine naturwissenschaftliche Ausbildung oder ein Studium zu machen. Wer weiß – vielleicht kommt der eine oder die andere von ihnen eines Tages zurück ans MPI – für eine Ausbildung zur Laborantin oder als Studierende.