Minervas Töchter: Eine Frage der Balance
Xin Gui ist Postdoktorandin am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung
Anlässlich des Internationalen Weltfrauentages stellen wir wieder eine Kollegin am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung vor. Die Chemikerinnen am Institut arbeiten nicht immer im Labor, sondern manchmal auch vor allem am Computer - wie zum Beispiel Xin Gui aus der Abteilung für Molekulare Theorie und Spektroskopie.
Xin Gui arbeitet seit Mai 2021 als Postdoktorandin in der Arbeitsgruppe von Alexander Auer innerhalb der Abteilung für Molekulare Theorie und Spektroskopie. Sie kommt aus Wuhan in China, wo sie auch ihren Bachelor Abschluss in Chemie absolviert hat. In Groningen hat sie einen Master-Abschluss gemacht, um dann für ihr Promotionsstudium an das Karlsruher Institut für Technologie zu wechseln.
Was hat Sie hierhergeführt? Erzählen Sie uns von Ihrem Weg zur Kohlenforschung!
Xin Gui: Nachdem ich meine Promotion absolviert hatte, habe ich von einer Stelle für eine Postdoktorandin an der Kohlenforschung gehört. Dies ist ein renommiertes Institut und bietet eine großartige Plattform, um im Bereich der theoretischen Chemie und Computerchemie zu forschen.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?
Xin: Mir gefällt vor allem der freundliche und gewinnbringende Austausch und die Zusammenarbeit mit den Menschen hier.
Was sind Ihre beruflichen Ziele?
Xin: Neben der Arbeit als Wissenschaftlerin möchte ich vor allem mein Wissen weitergeben, in der Bildung und auch als Kommunikatorin. Ich hoffe, dass ich wissenschaftliche Erkenntnisse in wertvolle Geschichten „übersetzen“ kann, um so eine Brücke zu schlagen zwischen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und der allgemeinen Öffentlichkeit.
Was war Ihr bisher schwierigster Schritt?
Xin: Für mich war und ist es schwierig, die Arbeit und meine Mutterschaft unter einen Hut zu kriegen. Als arbeitende Mutter ist es nie einfach, die Vollzeitstelle auszufüllen und meinem kleinen Kind gerecht zu werden. Und ich bin immer noch dabei, eine Balance hinzubekommen zwischen meinem Job und meiner Rolle als Mutter.
Wer ist Ihr Vorbild?
Xin: Angela Merkel ist für mich ein großes Vorbild. Sie ist, wie ich, eine ausgebildete Quantenchemikerin. Dann wurde sie zu einer weltweit bekannten Führungspersönlichkeit. Sie hat der Welt gezeigt, was Frauen in einem von Männern dominierten Feld erreichen können. Klar, sie wird sowohl verehrt als auch geschmäht. Doch ich denke, dass zweifelsohne alle Frauen etwas aus ihrer Geschichte lernen können.
Was raten Sie jungen Mädchen, die sich für eine Arbeit in einer wissenschaftlichen Einrichtung interessieren?
Xin: Setzt euch selbst keine Grenzen. Versucht stattdessen, eure Grenzen zu überwinden – und seht, was alles passieren kann!
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten: Was wäre es?
Xin: Eine Welt – eine Familie. Ich wünsche mir, dass Menschen sich gegenseitig in schwierigen Zeiten unterstützen, und sich in guten Zeiten füreinander freuen können.
Der 8. März ist Internationaler Weltfrauentag. Hier geht es zum offiziellen Internetportal des weltweiten Aktionstages.